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Eryk-Lipiński-Karikaturmuseum

Das Karikaturmuseum in der TOP-10 der besten Museen in Europa …

… von denen Sie womöglich noch nie etwas gehört haben. Genauso heißt die Liste, welche Will Coldwell von TheGuardian.com aufgestellt hat. Auf Platz 8 befindet sich das Karikaturmuseum in Warschau, welches hier vorgestellt wird.

Standort

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Kozia-Straße in Warschau

Das Museum hat seinen Sitz in der Kozia-Straße 11, welche am Mickiewicz-Denkmal an der Krakowskie-Przedmiescie-Straße beginnt und auf der anderen Seite in die Miodowa-Straße mündet. Frédéric Chopin ist auf der genannten Prachtpromenade Krakowskie-Przedmiescie großgeworden. Seit Anbeginn war es die schönste und prächtigste aller Warschauer Straßen und Stadtviertel. Dennoch ist der kleine Frédéric zur Musikschule auf der Miodowa-Strasse lieber diesen schmalen acht Meter breiten Weg gegangen. In der touristischen Hochsaison bleibt dieser dreihundert Meter lange Abschnitt eher leer. Die Touristen wissen nicht wo der Weg hinführt oder ob er überhaupt irgendwo endet. Ich kann Ihnen nur empfehlen, beim erneuten Spaziergang durch die Krakowskie-Przedmiescie-Straße auch mal in die Kozia-Straße abzubiegen.

Dort befindet sich nämlich auch das Eryk-Lipinski-Karikaturmuseum, welches man bei Gelegenheit besuchen kann. Die Besichtigungsdauer liegt hier bei knapp einer halben Stunde.

Geschichte

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Karikaturmuseum in der Kozia-Straße

Es ist das einzige Museum dieser Art in Polen und eines von lediglich fünfzig auf der ganzen Welt. Bei der Eröffnung am 15. September 1978 war es lediglich eine Filiale des Literaturmuseums in der Altstadt. Der Gründer und erster Direktor der Filiale war Eryk Lipinski, dessen private Sammlungen anfangs die Ausstellungsräume füllten. Später kamen Werke anderer Künstler hinzu.

Das Museumsgebäude ist ziemlich klein und gehört dem Museum seit 1983. Ursprünglich war es eine Orangerie eines Palastes, welcher sich hinter dem Gebäude befindet. Heute ist das Museum eine eigenständige Institution und wird vom Staat finanziert.

Die Ausstellung

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Innenräume des Karikaturmuseums

Waren es anfangs legiglich knapp 5000 Werke sind es aktuell (2020) schon über 20 000. Das älteste Exponat stammt aus dem 18. Jahrhundert. Natürlich werden nur ganz wenige Objekte in zeitlich begrenzten Ausstellungen präsentiert, da es für mehr einfach keinen Platz gibt. Es sind insgesamt zwei Räume, wo man sich auch länger aufhalten kann, welche man aber auch manchmal nach kurzer Zeit wieder verlässt. Das hängt ganz vom Interesse des Gastes und des Themas ab. Ausgestellt werden Grafiken, Malereien und Fotografien. Satire wird dabei ganz groß geschrieben.

Es werden Werke von bedeutenden Künstlern wie Julian Bohdanowicz, Honoré Daumier, Ha-Ga, William Hogarth oder eben Eryk Lipiński ausgestellt.

Die Besichtigung wird Ihnen ca. 15 bis 30 Minuten in Anspruch nehmen.

Die Erläuterungen unterhalb der Werke wurden auf Polnisch und Englisch verfasst.

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Ausstellungsraum des Karikaturmuseums

Eryk Lipiński

erik-lipinskiKarikaturist, Satiriker, Journalist, Grafiker, Autor von Plakaten und Buchilustrationen, Verfasser von Kabaretttexten und Büchern über Karikaturen und Satire – da kommt einiges zusammen. Dafür brauchte er viel Zeit, die er bestens genutzt hatte. Er ist 1908 in Krakau geboren und verstarb 1991. Schon im Alter von sechs Jahren nahm er in Moskau an einem Plakatwettbewerb mit seinem Werk Die Polen in drei Armeen der Teilungsmächte teil. 1921 kam er nach Warschau, wo seine Karriere richtig in Schwung kam. Seinen Hochschulabschluss erhielt er auf der Akademie der Bildenden Künste, welche in dem roten Gebäude gegenüber der Universität Warschau auf der Krakowskie-Przedmieście-Straße ihren Sitz hat. Während des 2. Weltkrieges war er Gefangener im KZ Auschwitz. Nach dem Krieg war er Genosse in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei. Er war auch Mitbegründer des 1980 gegründeten Komitees für die Pflege der Friedhöfe und Denkmäler der Jüdischen Kultur in Polen. Im Sterbejahr 1991 erhielt er den israelischen Ehrentitel Gerechte unter den Völkern.

Gründer von Walking Poland und lizenzierter Stadtführer in Warschau

"Mein polnisches Herz pumpt das Blut ins deutsche Hirn"

antoni@meinwarschau.com

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